POETRY-SLAM:
NINA KREILER (11C)
Unter meinen kalten Füßen spüre ich die kleinen Kanten und Kerben, raue Stellen und winzige Scherben.
Meine hochgekrempelte Hose umschließt sanft meine Fußgelenke
und auf dem harten Stein
kann ich in diesem Moment einfach sein.
Sein und existieren, vor mich hinvegetieren,
dieses Erlebnis memorieren.
Denk nicht über morgen nach oder gar übermorgen,
denn der kühle Frühlingswind verweht meine Sorgen
in alle Richtungen, nach Süd und Nord,
mein Kopf leer, alle Ängste fort.
Ein angenehmes Gefühl ist es, hier zu stehen
und zugleich jederzeit fallen zu können,
kann doch so schnell gehen…
Aber so ist das Leben, nicht?
In jeder Sekunde, in der ich atme, denke
und meine Zeit daran verschenke,
über Dinge zu grübeln,
über die ich keine Kontrolle habe,
schreitet es voran,
langsam, leise,
schickt mich auf meine Reise
und dann –
ist mit einem Fingerschnipsen alles vorbei.
Da stell ich mir die Frage,
was denn überhaupt der Sinn des Lebens sei?
Unter meinen kalten Füßen spüre ich immer noch die kleinen Kanten und Kerben, raue Stellen und winzige Scherben.
Freiheit
POETRY SLAM:
LARISSA VOLZ (11C)
Was genau ist Freiheit?
Eine genaue Definition für Freiheit gibt es nicht.
Genau deshalb ist Freiheit ein so kostbares und ein schwer zu beschreibendes Gut.
Definiert man Freiheit so, dass man in einem Land ohne Krieg, mit Demokratie lebt und seine Meinung frei äußern darf?
Aber auch in einem freien Land gibt es Einschränkungen, wie Schulpflicht, Steuern und vieles mehr…
Der Mensch ist nirgendwo auf der Welt komplett frei, nicht wahr?
Aber sind es nicht alle Lebewesen?
Auch viele freiwirkenden Vögel, die am strahlend blauen Himmelshorizont fliegen, haben die natürliche Pflicht im kalten Winter in den warmen Süden zu fliegen.
Schließlich hat jeder seine eigene individuelle und persönliche Freiheit, die man zu schätzen weiß.
Wenn sie geht
POETRY SLAM:
ANONYM
Sie nimmt das Licht,
wenn sie geht.
Lässt die Wände reden
und mein Herz verstehen,
dass Wärme nicht bleibt,
wenn sie nicht bleibt.
Der Kaffee schmeckt bitter,
die Uhr tickt laut,
kein Lächeln im Spiegel,
die Welt wirkt grau.
Ich sag mir: „Lass sie los“,
doch sag’s mir leise,
damit ich’s nicht glaub.
Sie nimmt das Licht,
wenn sie geht.
Und ich bleib zurück
im Dämmerzustand,
mit zu vielem „Ich weiß“
und zu wenig Verstand.

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